Montag, 23. Dezember 2013

Das Mysterium findet im Hauptbahnhof statt




Als ich vorgestern im Flughafen auf Monika wartete, und mit mir noch viele andere Menschen warteten, gingen mir plötzlich folgende Gedanken durch den Kopf:
„Das Mysterium findet im Hauptbahnhof statt“, hat Joseph Beuys gesagt, es könnte auch heißen: das Mysterium findet im Flughafen statt: Einchecken – Abfliegen – Grenzen überfliegen - Ankommen – Erwartet werden – Sich wieder begegnen…



Ich stehe in der Empfangshalle. Mit mir warten viele andere Menschen. Sie warten auf die Ankunft von Freunden, Bekannten oder Verwandten. Sie warten hinter der Absperrung und können nicht sehen, wie weit die Person, auf die sie warten noch weg ist und wissen nicht wie lange es noch dauern wird, aber sie sind für die Ankunft bereit. Es warten junge Menschen, es warten alte Menschen, Kinder warten und haben Luftballons in den Händen, andere haben Blumen mitgebracht. Minute um Minute vergeht. Wie lange wird es wohl noch dauern?



Die Tür öffnet sich, wenn jemand kommt und schließt sich immer wieder, um den Wartenden keinen Einblick in die Geheimnisse des Flughafens zu geben. Wenn die erwartete Person dann endlich kommt, ist es eine große Freude. „Welcome“ und „Baruchim Habaim“, d.h. „Gesegnet, die da kommen“ steht über der Tür. Und dann gibt es immer wieder Umarmungen, Küsse, Freude über das Wiedersehen, denn die Zeit des Wartens ist vorbei. (wie an Weihnachten – aber was wäre, wenn Jesus heute wiederkäme?...)





„Horch! Mein Geliebter! / Sieh da, er kommt. Er springt über die Berge, / hüpft über die Hügel. … Denn vorbei ist der Winter, / verrauscht der Regen. Auf der Flur erscheinen die Blumen.“ (Hld. 2,8)




Der Schnee, der hier in Jerusalem noch liegt (da es in der vergangenen Woche geschneit hat, wie seit 60 Jahren nicht mehr), ist jetzt Schnee von gestern und die Aloe Vera blüht bereits.

Frohe Weihnachten

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